Wir sind #zukunftsrelevant!

Foto: Markus Löschner

Am Sonntag, dem 09.08.2020 ging für 14 junge Menschen aus Dortmund eine erlebnisreiche Fahrt zu Ende. Vom 02.08.-09.08.2020 war der Jugendring Dortmund zusammen mit der Evangelischen Jugend Dortmund und den Botschafter*innen der Erinnerung in und um Bad Karlshafen unterwegs.

Eigentlich sollte es diesen Sommer nach Torre Pellice in Italien gehen. Dort wollten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv mit der Geschichte der Waldenserkirche beschäftigen. Stattdessen ging es Corona-bedingt „nur“ in die Hugenottenstadt Bad Karlshafen in Nordhessen. Für die Teilnehmenden jedoch kein bisschen weniger interessant. Im Rahmen des Filmprojektes „Die Gedanken sind frei“ sind Dortmunder Jugendliche regelmäßig dort zu Gast, also lag das Ziel nahe.

Unter dem Motto „Wir sind #zukunftsrelevant“ stellten die jungen Leute aus Dortmund verschiedene Aktivitäten, Programmangebote und Themen der Jugendverbandsarbeit auf den Prüfstein. Wir sind #zukunftsrelevant! ist der Titel einer Kampagne der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej). Im Rahmen dieser Kampagne entwickeln Kinder und Jugendliche  gemeinsam mit ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter*innen aus der Kinder- und Jugendarbeit flexible, kreative und begeisternde Ferienangebote. So konnten die Dortmunder Jugendlichen entdecken, auf wie viele unterschiedliche Weisen Jugendarbeit relevant für die Zukunft sein kann.

Forum Jacob Pins

Zum einen beschäftigten sie sich bei Wanderungen und Museumsbesuchen auch hier mit der Geschichte der Hugenott*innen und Waldenser*innen. Sie erfuhren viel über Widerstandsarbeit, Fluchtursachen und wie wichtig es sein kann, einen Ort zu finden, an dem man aufgenommen wird. Ebenfalls um Flucht und Vertreibung ging es bei dem Besuch des Forum Jacob Pins in Höxter. Der international anerkannte Künstler Jacob Pins floh vor dem nationalsozialistischen Terror nach Palästina und konnte dort überleben. Seinen künstlerischen Nachlass überließ er der Stadt Höxter. Das Forum präsentiert seine Werke und berichtet über die Geschichte der Jüdischen Bewohner*innen Höxters.

Ein weiterer Programmpunkt waren die Begegnungen mit der Evangelischen Jugend Helmarshausen, bei denen sich die Teilnehmenden über unterschiedliche Möglichkeiten der Jugendverbandsarbeit auf dem Land und in der Stadt austauschten – immer unter Berücksichtigung der Abstandsregel natürlich. Highlight dieser Begegnungen war sicherlich eine außergewöhnliche Kanutour, die nach 16 km mit der Schleusung in den Renaissance Hafen von Bad Karlshafen endete. Dort wurden die Jugendlichen von Bürgermeister Marcus Dittrich in Empfang genommen. In seiner Begrüßung betonte auch er die Wichtigkeit der Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen und unterstützte die Aktion #zukunftsrelevant.

Entlang der Weser

Die Kanufahrt war jedoch nicht die einzige sportliche Betätigung der Teilnehmenden. Da zu Beginn der Planungen noch nicht geklärt war, ob man Kleinbusse als Transportmittel benutzen kann, wurde die Fahrt so geplant, dass alle Ziele zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar waren. So kam es, dass die jungen Menschen an einem Tag 17 Kilometer wanderten und an einem anderen Tag 60 Kilometer mit dem Rad zurücklegten – Mobilität ist auch auf jeden Fall #zukunftsrelevant und für diese 14 Teilnehmenden aus Dortmund kein Problem.

Für Ariane Buchenau, Jugendbildungsreferentin der Evangelischen Jugend, war die Fahrt ein voller Erfolg: „Wir haben gezeigt, dass auch unter den Bedingungen einer Pandemie attraktive und kreative Freizeitangebote gelingen können. Für alle Beteiligten wird auch der Sommer 2020 unvergesslich bleiben.“ Erste Überlegungen für 2021 gäbe es auch schon berichtet Andreas Roshol, Jugendbildungsreferent beim Jugendring Dortmund: „Wir möchten gerne mit einer Gruppe Jugendlicher aus Bad Karlshafen und Dortmund die Waldensertäler im Piemont besuchen. Von der Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser protestantischen Minderheit erhoffen wir uns neue Impulse für unsere Arbeit.“ Für die Botschafter*innen der Erinnerung stünde dabei der protestantische Widerstand gegen den italienischen Faschismus im Mittelpunkt. Bis dahin jedoch werden Dortmunder Jugendverbände weiterhin ihre Flexibilität und Kreativität unter Beweis stellen und weitere attraktive Angebote für und mit Kindern und Jugendlichen umsetzen.